Direkt zum Inhalt Direkt zur Hauptnavigation
Impressum Datenschutz

Helga Bauch

bild

Brigitte Baumann

bild

Axel Becker

Fritz Roth, ganz in Schwarz, am Steuer seines Bestatterautos – ich als Pfarrer daneben, den Talar auf den Knien. So fuhren wir oft zu und von den Friedhöfen.

Beide fingen wir Anfang der 80-erJahre in Bergisch Gladbach neu an:

Er - nach langen Jahren in der Wirtschaft  nun in der Rolle, nein in der Realität eines Bestatters: Tag und Nacht bereit, als erster den ratlosen Angehörigen eines/einer Verstorbenen zu begegnen und sie bis zum Grab und darüber hinaus in ihrer Trauer zu begleiten.

Ich - nach fast einem Jahrzehnt in Südamerika jetzt als Pfarrer und Seelsorger in einer Ortsgemeinde. 

Wie können wir beide, Bestatter und Pfarrer, den Menschen beistehen, in ihrer persönlichen Trauer den Weg ins Leben zurückzufinden?

Unsere gemeinsamen Friedhofsfahrten boten uns Gelegenheit, mehr als nur Amtliches berufsmäßig auszutauschen.

Ich bekam Respekt vor dem Ernst, mit dem sich Fritz Roth seiner neuen Aufgabe in der unmittelbaren Begegnung mit Sterben, Tod und Trauer persönlich aussetzte. Er hatte ja nicht den beruflichen Ausgleich eines Pfarrers, glücklichen Menschen vor der Eheschließung oder bei der Taufe und Konfirmation ihrer Kinder zu begegnen.

Aber ich spürte, wie in Fritz Roth eine tiefe Lebenskraft wirkte, Freude am Leben und Genuss des Daseins und dass seine neue Tätigkeit als Bestatter ihn gerade zu einer intensiven Liebe zum Leben führte.„Trauer ist Liebe“.

Ihn verstörte es, wenn im Osten des Landes bis zur Wende das Bestattungswesen vielfach in die Abteilung „städtisches Entsorgungswesen“ eingeordnet war. Er litt an der Würdelosigkeit, wie die Toten in ihren Särgen oft in den Abstellräumen der Friedhofsgärtner abgestellt waren, oft der einzige Raum wo sich die Pfarrer den Talar anlegen konnten. Und dann war da auch die Enttäuschung, wie wenig Zeit und oft auch Sensibilität wir kirchlichen Vertreter für die Seelsorge, die Trauerbegleitung mit den Angehörigen aufbrachten.

Seine Bemerkungen waren nie vorwurfsvoll anklagend, sondern immer in ein humorvolles Anteilnehmen gekleidet. 

Fritz Roth hat nicht darauf gewartet, dass andere sich ändern, sondern er hat aus diesen Wirklichkeitserfahrungen seinen Traum von einem menschlichen Umgang mit Tod und Trauer im Rahmen der Bestattungstätigkeit entwickelt. Und diesen Traum hat er dann selbst gegen alle Schwierigkeiten und oft auch Widerstände in die Wirklichkeit umgesetzt: „Das Haus der menschlichen Begleitung“ und alles, was daraus erwuchs.                                         

Vielleicht haben die vielen Begegnungen mit den Toten ihn darin bestärkt, denn er war überzeugt, dass im Trauern eine fast revolutionäre Kraft erwächst gegen alles Lebensfeindliche, seien es menschenverachtende Verhältnisse in unserer Gesellschaft, falsche Verordnungen und Traditionen, leeres Pathos und vor allem Berührungsängste jeder Art.

So konnten Menschen der unterschiedlichsten Konfessionen, Religionen und Überzeugungen bei ihm Raum finden. „Trauer braucht Heimat“.

Es ging ihm weder um Rechthaberei noch um bequeme Gleichgültigkeit, sondern um mitfühlende Begleitung in den Lebensgrund eines jeden Menschen. Dabei hat er nie einen Zweifel gelassen über seine persönliche Beheimatung in der katholischen Kirche. Leider ist das manchmal von Seiten der Kirchen als Konkurrenz und unangemessene Einmischung auf ihren ureigenen Bereich der Seelsorge verstanden worden.

Über dreißig Jahre haben seine Anstöße im Bestattungswesen gewirkt, weit über Bergisch Gladbach hinaus. Vieles hat sich zum Besseren verändert. Und auch die Gemeinden und Pfarrer der evangelischen Kirche haben Fritz Roth viel zu verdanken.

Er wird uns allen fehlen. 

Axel Becker

Horst und Britta Becker

bild

Monika und Günter Becker

bild

Heide & Adele Bessert & Schmitter

bildbild

Walter Blaum

bild

Lienhard Böhmecke

bild

Hannelore Bönninghausen

bildbild

Ingrid Booch

Liebe Familie Roth,

mein größter Wunsch war es zu Ihnen nach Bergisch Gladbach zu kommen umd Ihr Institut und vorallem Herr Fritz Roth kennen zu lernen. Die Bewegung die er in das Bestattungswesen brachte war wirklich notwendig und hat mich auf meinem Weg begleitet.  Herr Fritz Roth war und ist Wegweiser für meine Arbeit, dafür herzlichen Dank.

Im Andenken an Ihn zünden wir symbolisch eine Kerze an, sie soll  Licht, Wärme und Hoffnung spenden, für seine letzte Reise.

Der Familie gilt unsere aufrichtige Anteilnahme
Bestattungsinstitut Rose

Ingrid Booch

bildbild

Beate Bronsema

bildbildbildbildbild

Norbert Cürten

bild

Anne Dahm-Puchalla

Als ich 2004 mein erstes Trauer-Seminar in der Privaten Trauerakademie gab, war in der Eröffnungsrunde Fritz Roth dabei.
Nachdem ich Intentionen und Wochenendverlauf erklärt hatte, begann die Vorstellungsrunde.
Ich bat u.a. die Teilnehmer um die Nennung ihres Namens verbunden mit dem Vorschlag, sich zu duzen. Schließlich gehe es an diesem Wochenende um die Arbeit mit dem Inneren Kind, und ein Kind zu siezen schiene mir nicht angebracht zu sein.

Alle Anwesenden waren einverstanden und jede/r nannte seinen Vornamen. Als die Reihe an Fritz Roth kam, sagte er ganz selbstverständlich:

Und ich bin der Fritz! 

Ich war verblüfft und begriff doch sogleich, dass er sich in dieser Runde nicht als Unternehmenschef sah und von der getroffenen Vereinbarung keine Ausnahme für sich reklamierten wollte.

So war er: emphatisch, entgegenkommend, unkonventionell und präsent.

Maria und Georg Daubenbüchel

bild

Gerhard Daubendiek

bild

Michaela Frank

Liebe Inge,

Es ist fast 20Jahre her, dass ich den Sarg meiner Mutter bei Euch bemalt habe! Die Skizzen vom Antlitz meiner Mutter hängen noch in der Bibliotek...Danke!

Aus der Ferne habe ich Anteil genommen an der Entwicklung des Bestattungshaus.

Fritz hat damals meine Hand genommen und mich persönlich in den Raum geführt, ich stand zitternd und ängstlich wie ein kleines Kind in dem Raum. Erst als ich in Ruhe und Kraft dem Anblick gewachsen, war lies er mich mit dem Leichnahm allein. Das vergesse ich ihm nie!

Du hast mir eine peinliche Situation beim Kaffeetrinken erspart, indem Du mich darauf hingewiesen hast, dass ich das finanzielle innerfamiliär mit der ältesten Schwester meiner Mutter regeln soll, auch das habe ich nie vergessen.

Als ich mit Sabine und Georg bei Euch zu Hause war, waren die Kinder noch klein...ich freue mich für Dich, dass Du nicht alleine bist, dass Du Kinder mit einer dermaßen guten Ausstrahlung hast und Ihr das Familienunternehmen weiter führen könnt...ich bin traurig und würde gerne zur Trauerfeier kommen, es sei denn ihr seid im engen Familienkreis.

Dir liebe Inge wünsche ich Zuversicht und Entlastung ...in dem Zusammenhang lade ich Dich gerne nach Aachen ein, wenn Du Lust auf Entspannung und ein anderes Umfeld hast...hier kann Frau auch gut ab und untertauchen...Anruf genügt! Fühl Dich gedrückt und melde Dich, ich bin Dir tief verbunden auch wenn Du lange nichts gehört hast! Grüsse M.

Gisela Franssen

bild

 Günter

bild

Uta Gerdnun

Sehr geehrte Familie Roth,

es war das Jahr 1997 als ich Fritz Roth zum ersten Mal begegnete.

 Ich war mit „Trau Dich Reisen“ unter der Leitung von Frau Taruttis-Schöndelen in Rom. Fritz verbrachte viel Zeit mit uns und wir besuchten unter anderem einen der großen Friedhöfe  in Rom. Wie es dazu kam, dass ich  ihm mein Herz öffnete, weiß ich nicht mehr genau. Ich befand mich in einem Zustand voller Trauer und Schmerz  und sah kein Licht am Ende des Tunnels. War es seine Persönlichkeit  die mir Mut machte zu sprechen?  Ich weiß es nicht. Ein Jahr zuvor hatte ich mich nach 40 Jahren Ehe von meinem Mann getrennt und konnte nicht begreifen, warum ich so traurig und durcheinander war. Freunde und Bekannte hatten überhaupt kein Verständnis mehr für meine Traurigkeit und meinten, nun müsse ich doch endlich mal loslassen, schließlich sei bereits ein ganzes Jahr vergangen. Wie konnten sie mich auch verstehen, ich verstand mich doch selbst nicht mehr. Eigentlich hätte ich über die Trennung glücklich sein müssen, meine drei Söhne waren erwachsen, ich hatte eine kleine eigene Wohnung, mein kleines Auskommen und musste mich nicht mehr klein machen lassen. Mein Kopf sagte mir das jeden Augenblick, aber mein Herz sprach eine ganz andere Sprache.  Während des Spaziergangs auf dem Friedhof sagte Fritz mir den Satz „Trauer ist Liebe“. Dieser Satz machte mich noch trauriger, aber auch  nachdenklich. Fritz sagte mir auch, dass Trauer Zeit braucht und ich mir diese Zeit auch zugestehen darf. Auf einmal war da noch ein anderes Gefühl der Traurigkeit,  dass nichts mit der Trennung zu tun hatte, das mich aber schon viele Jahre  begleitete, dass ich aber nicht wahrhaben wollte. Ich erzählte ihm von meinem erstgeborenen Sohn, den ich bereits einen Tag nach der Geburt wieder hergeben musste, ich war gerade 19 Jahre alt. Eine äußerst schwierige Schwangerschaft, dann die Zangengeburt im 7. Monat, dazu eine wenig einfühlsame Hebamme und am darauffolgenden Tag eine Nonne, die mir mitteilte,  dass mein Kind nun ein Engel sei .Ich flehte und bettelte, wollte mein Baby nur einmal sehen , es nur einmal berühren., aber es wurde mir nicht erlaubt. Über meinen Kopf hinweg hatten mein Mann und meine Schwiegermutter entschieden, dass es mir nicht guttun würde! Um mit dem Verlust umgehen zu können, habe ich wohl versucht die Trauer tief in mir zu vergraben, aber sie war da und wollte gehört werden.  Fritz ermutigte mich, diese Trauer über den Verlust meines Kindes aufzuarbeiten und es zu beweinen. Da war auf einmal ein Mensch dessen Worte mich tief berührten und zum ersten Mal merkte ich, dass sich etwas in mir auftat, was lange verschüttet war. Diese Trauerarbeit habe ich zu Hause fortgesetzt, habe unendlich viele Tränen vergossen und bin sehr dankbar, dass ich einem Menschen wie Fritz begegnet bin, der mir einen Weg aufgezeigt hat. Wenn Trauer Liebe ist, dann habe ich sehr geliebt, denn ich habe noch 1o Jahre gebraucht, um auch mit der Trauer der Trennung fertig zu werden.

Nie wieder ist mir ein Mensch wie Fritz begegnet, der so viel „Tiefe“ besaß, der so wunderbar zuhören aber auch beruhigen konnte, er verkörperte das Leben pur. Er besuchte mit uns in Rom einige  Lokalitäten in die wir nie alleine gegangen wären, aber es waren immer Kleinode.  Er ging zum Küchenchef und fragte nach dessen kulinarischen Spezialitäten, bestellte dann von diesem und jenem etwas und es  wurde  immer ein richtiges Festmahl. Eine fröhliche Stimmung machte sich breit und  in seiner Gegenwart fühlte man sich einfach wohl, behütet und geborgen. Nie werde ich vergessen, wie genussvoll er die Speisen zu sich nahm, das Weinglas erhob und mit uns auf das Leben anstieß. Er liebte das Leben und ließ andere daran teilhaben.

Ein zweites Mal bin ich Fritz dann im Kloster Thuine begegnet, während eines Jahrestreffens von „Trau Dich Reisen“. Auch dieses Treffen mit ihm hat mich wieder sehr beeindruckt.

In all den Jahren habe ich oft an ihn denken müssen, habe alles verfolgt was in der Presse über ihn berichtet wurde, habe die vielen Mails aus Bergisch-Gladbach mit ihren Informationen zu Konzerten und Vorträgen etc. wohlwollend zur Kenntnis genommen  und habe versucht keine Fernsehsendung zu verpassen, in der er zu sehen und zu hören war.

Zuletzt war es die Sendung mit Günter Jauch, in der er ganz offen über seine Krankheit und den bevorstehenden Tod sprach. Auch hier wieder diese Ruhe und Gelassenheit, gepaart mit einer Portion seines ganz eigenen Humors. Eine große Persönlichkeit im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich bin immer noch tief beeindruckt. 

In stillem Gedenken
Uta Gerdnun

Vera Granderath

bild

Anselm Grün

Liebe Familie Roth!

Zum Tod Ihres lieben Mannes und lieben Vaters möchte ich Ihnen mein herzliches Beileid aussprechen. In den Begegnungen habe ich Fritz Roth immer als einen spirituellen Menschen mit einer großen missionarischen Aufgabe kennen gelernt. Er hat das Bestattungswesen in Deutschland revolutioniert und ihm eine neue Kultur geschenkt. Mit seinem großen Herzen hat er den Menschen die Angst vor dem Sterben genommen und sie eingeladen, bewusst und achtsam zu leben. So habe ich in den Begegnungen immer eine große Nähe und innere Verbindung zu ihm gespürt.

Ihnen wünsche ich in Ihrer Trauer den Engel des Trostes, der Sie begleitet. Und ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihren Mann als inneren Begleiter weiterhin bei sich spüren, als einer, der Ihnen den Rücken stärkt. Gerade jetzt an Weihnachten werden Sie ihn vermissen. Aber zünden Sie eine Kerze für ihn an, dass er bei Ihnen ist. Er feiert jetzt das Fest als Schauender, das Sie jetzt als Glaubende und Suchende feiern. So verbindet Weihnachten wirklich Himmel und Erde.

Meine guten Wünsche zu Weihnachten füge ich Ihnen bei. Und im Gebet fühle ich mich mit Ihnen verbunden.

Herzlichen Gruß
P.Anselm

Birgit und Dirk Hannig

Sehr geehrte Frau Roth!

Meine Frau Birgit und ich betrauern mit Ihnen und Ihrer Familie den Tod Ihres Mannes. Er hat uns, besonders aber mir, viel Mut und Zuversicht gegeben.
Gern komme ich Ihrer Bitte nach Erinnerungen an Fritz Roth nach – ich habe nur länger in meinen Unterlagen suchen müssen.
Wir haben uns am 10.11.1984 kennen gelernt, als meine damalige Frau Imme und ich sowie Sie und Ihr Mann bei Ulla und Andreas Meier eingeladen waren. Ihr Mann zelebrierte einen Gänsebraten, für den ich immer als etwas Besonderes geschwärmt habe. An diesem Abend hat ihr Mann sein Konzept entwickelt und uns trotz dem ungewohnten Thema richtig begeistert.
In der Manöverkritik meinte meine Frau allerdings, dass sie Sie bewunderte, weil Sie den Berufswechsel mit nächtlichem Einsatz, Nebel- und Glatteisfahrten, neuartiger Buchführung und der Trauerarbeit klaglos mitgemacht hätten und auch die Ideen Ihres Mannes vorbehaltlos unterstützten.
Als wir 1991 wieder ins Rheinland zurückkehrten, hatte Ihr Mann schon begonnen, seine Ideen umzusetzen.
Die Arbeit anderer  Bestatter bei mehreren Todesfällen in der Familie hatte uns zu der Überzeugung gebracht, dass wir im Todesfall bei Ihnen am besten aufgehoben wären.
Als meine Frau Imme 2003 starb, habe ich bei ihnen angerufen und bezeichne die Betreuung durch Herrn Flörchinger vor der Beerdigung, Sie bei ihr am 07.11.2003 und Ihren Mann in der nachträglichen Betreuung als Glücksfall.
Schon die Gedenkfeier am 13.12.2003 hat mir gezeigt, dass ich mir helfen lassen muss, um richtig trauern zu können.
Das Trauerseminar unter Leitung von Martina Taruttis und Ihres Mannes war für mich existenzerhaltend. Ich habe gelernt, meine Trauer auszuleben und zu ihr auch in der Öffentlichkeit zu stehen. Ich zehre immer noch von den allgemeingültigen Bewältigungsmechanismen. Das Kochseminar mit Ihrem Mann hat mir zwar kein Kochen beigebracht, aber ich habe dadurch Menschen kennen gelernt, die auch ihr Leben wieder in den Griff bekommen wollten. Auch hier fühlte ich mich von Ihrem Mann verstanden und er ermunterte mich, auf meine Mitmenschen offen zuzugehen. Mit Freude habe ich der Vokalgruppe „Basta“ am 12.08.2004 zugehört und trotz dem Dauerregen mit anderen Trauernden fröhliche Gespräche geführt.
Ich hätte gerne die Trauerreise nach Mallorca mitgemacht, aber die Lehren Ihres Mannes, von sich aus und nachdrücklich seine Wünsche und Bedürfnisse zu nennen, hat mich zu einer wundervollen zweiten Ehe geführt, die heute wie damals mein ganzes Glück darstellt.

Liebe Frau Roth,
wir freuen uns, dass Sie und Ihre Kinder das Unternehmen weiter führen und wünschen Ihnen von Herzen viel Erfolg bei der Führung der Trauernden zurück ins Leben.

Birgit und Dirk Hannig

Renate und Wolfgang Heuwinkel

bild

Cornelia Hoffmann

bild

Thomas Holtbernd

bild

Ilse Junge

bild

Annelie Ketzschmar

bild

Inge und Jürgen Klein

Liebe Inge,

zunächst Dir und Deinen Lieben ein gesundes und friedvolles Jahr 2013.

Nachdem wir den lieben Fritz am vergangenen Samstag in einer außergewöhnlichen Trauerfeier verabschiedet haben, sende ich Dir als Erinnerung einige Bilder, die Fritz in seiner stets fröhlichen und unnachahmlichen Art lebendig halten.

Die Bilder, die von meiner Frau gemacht wurden, entstanden bei der Aufnahme unserer neuen Ehrenmitglieder am 10. Dezember 2010 in der Hander Schützenhalle.

Was schrieb uns Fritz in seinem Buch:

Das letzte Hemd ist bunt - Als Widmung

Für Inge und Jürgen Klein,
ich wünsche Euch in den Herausforderungen des Lebens immer soviel Farbe,
daß Ihr darin noch Perspektiven entdecken könnt !

Wir hoffen auch in 2013 auf viele gute Begegnungen mit Euch auf dem "Berg".
In treuer Verbundenheit und den besten Grüßen.

Eure
Inge und Jürgen

bildbildbildbildbildbild

Josi und Dieter Koch

bildbildbildbildbildbildbildbildbildbildbild

Sigrid Krebs

Liebe Familie Roth,

am frühen Morgen des 13. Dezember habe ich plötzlich und intensiv an Fritz Roth gedacht. Einfach so. Mitten im Arbeitsalltag. Daraufhin habe ich zum Hörer gegriffen und im Unternehmen angerufen, wollte versuchen ihn zu sprechen. Die Mitarbeiterin am Telefon war sehr höflich und teilte mit, er sei leider nicht zu sprechen. Ich sagte, gut, dann werde ich ein paar Zeilen schreiben, um ihm einen Gruß zu senden.

Am Abend des 13. Dezember habe ich erfahren, warum sie nicht „verbinden“ konnte. Ich habe mich sehr erschreckt, habe ich Fritz Roth doch erst vor ein paar Wochen beim „lebensart“-Empfang getroffen.

 

Fritz Roth hatte ich vor ein paar Jahren kennen gelernt, als ich noch beim Bachem-Verlag arbeitete. Er hatte mir noch im letzten Sommer sehr geholfen. Ich hatte ihn, wie auch einige andere nette Menschen in meinem Netzwerk angeschrieben, dass mein Arbeitgeber nach München verzieht und ich darum eine neue Arbeitsstelle suche. Er lud mich zum Kaffee nach Bergisch Gladbach ein und wir führten ein sehr nettes und tiefgehendes Gespräch, was ich nie vergessen werde. Ich war beschämt, dass dieser Mann - der schon wusste, wie es um ihn steht – mir seine Zeit schenkte. Dabei suchte ich nur einen Job, wie lächerlich angesichts seiner Sorgen… Sein Lebensmut hat mich sehr berührt und auch mich gestärkt. Wir hatten danach auch geschrieben und telefoniert. Inzwischen habe ich auch schon wieder eine neue berufliche Aufgabe gefunden und konnte ihm davon berichten. Oft habe ich an ihn gedacht und hoffte, angesichts seiner TV-Auftritte, dass er der Krankheit vielleicht doch noch Zeit abtrotzen kann.

Dann habe ich am 13.12. ganz intensiv an ihn gedacht. Einfach so aus heiterem Himmel. Das hat mich in den letzten Tagen sehr beschäftigt. Vielleicht gibt es doch keine Zufälle.

Liebe Familie Roth, Ihr Ehemann und Vater ist sehr offensiv mit dem Thema Tod und Trauer umgegangen. Das Thema ist Ihnen natürlich nicht fremd. Dennoch sind Sie es nun als Hinterbliebene, die trauern, sich alleine fühlen und denen so kurz vor dem Weihnachtsfest sehr traurig zumute ist. Ich wünsche Ihnen viel Kraft um die kommende Zeit zu überstehen. Ich wünsche Ihnen Mut und Humor, um die neuen Herausforderungen nach dem Tod von Fritz Roth anzunehmen und gut damit umzugehen. Und ich wünsche Ihnen viel Glück und Gottes Segen.

Einen gleichermaßen herzlichen und stillen Gruß sendet Ihnen

Sigrid Krebs 

Franz Heinrich Krey

bild

Wilfrid Krüger

bildbildbildbildbildbildbild

Hans Kühbach

bild

Dr. Eckehardt Louen

bild

Klaus Dieter Lubbe

bildbildbildbildbildbildbildbildbild

 Magazin Kölner Stadtanzeiger

bild

Lieselotte Mainz

Guten Tag Familie Roth und Angehörige,

ich komme aus dem Urlaub und höre, dass Fritz Roth gestorben ist. Es  hat mich  doch sehr getroffen!

Er hat meinen Mann, Diakon Kurt Mainz, im Jahre 2006  zu Grabe gegleitet. Es war eine ergreifende Beerdigung.   Oft denke ich an die schöne Aufbahrung meines Mannes  bei Ihnen im Haus der menschlichen  Begegnung zurück.

Sie haben  es mir auch ermöglicht - Herr Roth hat mich  gerade zu ermuntert-  dass ich mit meiner Familie und Freunden meinen Geburtstag  zusammen mit meinem toten Mann in ihrem Haus feiern konnte. So war  der Tote nicht tot sondern weilte unter uns Lebenden.

Seid  dieser Zeit habe ich immer seine Newsletter  mit Freude und Interesse gelesen. Er war ein  wahrhaft  mutiger Mensch, der seine Gedanke und Visionen  in klare Worte fassen konnte und  sie auch  versuchte umzusetzen, ich denke oft gegen enorme Widerstände.

Warum die “Guten“ so früh gehen müssen,  diese Frage werden wir nicht beantworten können. Als Christen glauben wir an die Auferstehung und das ewige Leben.

Also sehen wir uns alle wieder!

An stiller Anteilnahme

Hellrun und Helmut Nees

Liebe Familie Pütz-Roth,

es ist nicht lange her, als wir mit Herrn Roth nach einer Veranstaltung gesprochen haben.
" Alles hat seine Zeit, ich auch". Das sagte ein Mensch, der seine Endlichkeit in fühlbarer Nähe hatte!
Und zugleich sprang ein Funke purer Lebensfülle und Lebensfreude über.
Genauso haben wir ihn seit vielen Jahren erlebt. Zunächst als Veranstalter spannender ,  seelenwärmender Abende und dann zweimal beim Abschied unserer Mütter.

Herr Roth hat uns ganz entscheidend die Möglichkeit erschlossen, den Tod und das Sterben als wichtigen Teil des Lebens zu begreifen.
Ich bin traurig und,obwohl vorhersehbar, noch immer sehr erschrocken darüber, dass mit ihm ein Mensch gehen mußte, der noch so viele Pläne hatte, und der ja auch "eigentlich" noch nicht so richtig" dran" war.

Der Weg, den Sie jetzt als Familie gehen werden birgt sicher auch manch Ungewisses.
Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie in Ihrem Schmerz von Menschen mitgetragen werden, die Ihnen IHRE ZEIT und IHREN RAUM geben, den SIE brauchen, in Liebe und Verbundenheit loslassen zu können.

Ich werde Sie in meine Gebete einschließen.

Einen herzlichen, Ihren Schmerz teilenden Gruß möchte ich Ihnen schicken,
Hellrun und Helmut Nees

Klaus Neubauer

bild

Angelika Peter

Sehr geehrte Familie Roth,
zum Tod von Herrn Fritz Roth möchte ich meine Anteilnahme aussprechen!

Ich bin in regelmäßigen Abständen mit unseren Altenpflegeklassen der BBS Bad Neuenahr in Ihre Trauerakademie gekommen. Stets waren die Schüler begeistert, wenn Herr Roth mit seiner offenen, authentischen, sehr zugewandten Art vom Sterben und Trauern sprach und zu zivilem Ungehorsam aufrief.

Auch im Jahre 2013 war solch ein Besuch mit zwei Klassen geplant. Ich würde gerne weiterhin mit den entsprechenden Klassen kommen. Im neuen Jahr werde ich vorsprechen.

Mit Traurigkeit, weil ein großartiger Mensch gehen musste, aber auch mit Zuversicht, dass seine Sache weiter gehen wird, grüße ich herzlich!

Angelika Peter 

Ulrike Quast

bild

Gabriele Reichle

Sehr geehrte Familie Roth,

mit großer Betroffenheit haben wir die Nachricht vom Tod von Herrn Fritz Roth erhalten. Wir möchten Ihnen unser aufrichtiges Beileid aussprechen - auch wir sind sehr traurig, dass er nicht mehr "lebhaft" unter uns ist. Er war und ist für unsere Hospizarbeit ein großes Vorbild, er wird der Hospizarbeit an allen Ecken und Enden fehlen.

Sehr, sehr dankbar sind wir in Leonberg, dass wir Ihren lieben Fritz Roth noch während der Ausstellung "Ein Koffer für die letzte Reise" bei uns in Leonberg begrüßen durften. Unvergesslich wird uns sein Vortrag in der Blosenbergkriche in Leonberg bleiben, in dem er uns alle  - mal wieder - in seinen Bann zog. So wie er konnte nur er reden und  vortragen. - unvergleichlich!, unverwechselbar!, unbezahlbar! - einfach wunderbar!!. Ganz besonders wird uns allen seine Ansprache zu Beginn in Erinnerung bleiben.

Fassungslos hörten wir, wie Fritz Roth am Donnerstag, 14. Juni berichtete, dass er gerade vom Arzt kommen würde und dass er soeben die Diagnose bekommen habe, dass er Leberkrebs habe.

Schock! Fassungslosigkeit! Ungläubig - dieser Fritz Roth doch bitte nicht! Hoffnungfordernd! alles wird Gut -  dieser Baum von einem Mann kann nicht krank sein! Bewunderung! Dankbar für die Offenheit! Dankbar für das Vertrauen! Verstörung! Empörung - über diese Offenheit? All diese Gedanken schwirrten in diesem Moment durch die Kirche. Und ich weiß noch gut, ich war wie gelähmt und wusste gar nicht so recht, wie ich jetzt mit ihm umgehen soll - puh! Habe ich da eine Träne in seinen Augen gesehen? Hat dieses mal die sonst so starke Stimme von Fritz Roth nicht doch etwas "gezittert"? Wenn, dann nur einen kurzen Moment und dann war er wieder ganz in seinem Element und wir hingen an seinen Lippen und horchten andächtig seinen an diesem Tag, so sehe ich es im Nachhinein,  ganz besonderen Vortrag. Mir ist noch ganz genau in Erinnerung wie er Sie, liebe Frau Roth, als die tollste Frau der Welt betitelte - wau, so ein Kompliment!, nein, es war eine Liebeserklärung!.

Und nun, fast auf den Tag ein halbes Jahr später ist er, der große Fritz Roth tot! Einfach nicht mehr da, wo wir ihn so gerne noch gehabt hätten, nämlich lebhaft mitten unter uns!.

Wir bedanken uns, für die wunderbaren Weihnachtsgrüße - noch mit seinen Gedanken und seiner Unterschrift und für die Karte zu seinem Tod. Seien Sie versichert, wir in Leonberg werden Fritz Roth nicht vergessen und ich glaube, wir durften, wenigstens einen kleinen Moment, ganz die Seinen sein. Dafür sind wir Fritz Roth sehr dankbar.

Liebe Frau Roth, Ihnen und Ihrer Familie gilt unsere große Anteilnahme.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Hospiz in Leonberg

Ihre Gabriele Reichle für den Vorstand:
Kristin Kuhl und alle Mitarbeiter

bildbild

Ingeborg Schumer

Sehr geehrter Herr Roth, liebe Familie Roth, liebe Mitarbeiter!

Danke für den Denkanstoß 1 – dies ist ein wunderbares Zeichen, dass es ein bisschen so weitergeht,
wie wir es gewohnt waren!!

Zunächst möchte ich im Namen des Hospizverein Rinteln e.V. meine herzliche Anteilnahme am Tod Ihres Vaters, Ehemannes und Kollegen aussprechen. Wir sind mit Ihnen sehr traurig, dass Fritz Roth, den wir unheimlich geschätzt haben, dieses Leben schon beenden musste.

In unserer ehrenamtlichen Gruppe haben wir bei Kerzenschein und dem Klang einer Klangschale an ihn gedacht und uns im Gespräch an ihn erinnert.

Immer wieder werde ich auf ihn angesprochen von Menschen die ihn bei einem Vortrag in Rinteln kennengelernt haben.

Unser erstes Treffen war in der Trauerakademie kurz nach Gründung unseres Vereines im Jahre 2001. Wir haben dann in unserem Krankenhaus einen gemütlichen Verabschiedungsraum eingerichtet. In der Folge haben zwei Krankenhäuser und ein Altenheim die Idee übernommen.

Im Jahre 2003 war Herr Roth als Referent bei uns und ein zweites Mal zum TAG DES FRIEDHOFS im Jahr 2009. Zwischendurch waren wir mehrmals in Ihrem Hause zu Vorträgen und Führungen. Einmal war das Interesse in der Bevölkerung so groß, dass wir mit einem Omnibus ins Bergische Land reisen mussten.

Die Leitsätze von Fritz Roth sind uns schon in Fleisch und Blut übergegangen und werden uns immer begleiten.

Über ein Vereinsmitglied und Landtagsabgeordnete konnten wir Ihre Adresse weitergeben, so dass Fritz Roth in den Niedersächsischen Landtag eingeladen wurde. Darüber haben wir uns damals sehr gefreut.

Er war ein wunderbarer, vorbildlicher, warmherziger Mensch mit einer sehr angenehmen Ausstrahlung. Wir alle sind ihm sehr dankbar für seine Arbeit. Er hat sehr viel bewegen können in der Gesellschaft. Dies gelingt nur mit der Unterstützung der Familie und den Mitarbeitern.

Wir wünschen Ihnen allen ganz viel Kraft für die kommende Zeit, die Zeit der Trauer, die Zeit der Veränderungen und Neuorientierung. Viel Erfolg!

Gerne würden wir im September/Oktober wieder mal eine Fahrt zu einem Vortrag in Ihrem Hause einplanen. Die öffentlichen Termine können wir dann sicherlich der Homepage entnehmen.

Alles Gute für Sie alle im Namen des Hospizverein Rinteln e.V. im Schaumburger Weserbergland

Christiane Schwager

 Erinnerungen an Fritz Roth

Fritz Roth war nicht nur ein Querdenker und Visionär, sondern vor allem auch ein erfolgreicher Unternehmer, der soziale und gesellschaftliche Verantwortung lebte. Ende 2007 konnten wir Fritz als Mitglied für unseren Verein cosenio e.V. gewinnen. Der Verein wurde wenige Monate zuvor als Unternehmensnetzwerk gegründet mit dem Ziel, gemeinsam die Herausforderungen und Chancen des demografischen Wandels zu analysieren und vor dem Hintergrund der vielfältigen wirtschaftlichen, gesellschaftspolitischen und sozialen Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft ganzheitliche Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.

Mit seiner empathischen Sichtweise, die weniger die Verstorbenen als die Hinterbliebenen mit ihrer Trauer und Einsamkeit im Blick hatte, war Fritz ein wichtiger Impulsgeber für unsere gemeinsame Arbeit. Für ihn schienen Grenzen persönliche Herausforderungen zu sein, um als Mensch, als Christ und als Unternehmer neu zu denken. Seine Kreativität und seine Vorreiterrolle bei der Entwicklung branchenübergreifender Angebote haben uns gezeigt, wie viel möglich ist, wenn man bereit ist, vertraute Pfade zu verlassen und Neues zu wagen. Bestes Beispiel hierfür ist für uns die „Reise ins Leben. Für Trauernde, die das Leben neu entdecken möchten“, die Fritz gemeinsam mit der TUI entwickelte.

Bei unseren Veranstaltungen wusste Fritz zudem sein unglaubliches Talent als Redner effektvoll einzusetzen. Besonders in Erinnerung sind uns hier die cosenio-Abende in der Residenz am Dom, bei denen Fritz unsere Vorträge zu Patientenverfügung, gesundes Wohnen oder Neuorientierung in der Lebensmitte mit seinem Plädoyer für eine neue Sterbe- und Trauerkultur gekonnt zu verbinden wusste und damit erst den ganzheitlichen Ansatz von cosenio e.V. erfahrbar machte. Auch wenn wir viele Ideen nicht mehr gemeinsam umsetzen konnten, sind wir dankbar für die Zeit, die wir mit Fritz verbringen durften. Über die gemeinsame Arbeit hinaus ist er uns zu einem Freund geworden, mit dem wir uns über seinen Tod hinaus tief verbunden fühlen.

Christiane Schwager und Klaus Strippel, Vorstand cosenio e.V.

Barbara Stewen

Liebe Frau Roth, liebe Familie Roth,
ich habe auf Ihre Anregung hin alte Fotos von AdK Veranstaltungen durchgesehen.

In der Aktion: „Hommage a Name June Paik“, im November 2009,  hat  Herr Roth dem AdK freundlicherweise Raum für unsere Versteigerung gegeben. Sie erinnern sich:

Im Sommer 2009 wurde im Garten von Fr. Dr. Mahnaz Gürtler ein altes Ibach Klavier während  einer „Fluxus –Aktion“ zerlegt. Aktiv dabei war auch Mary Bauermeister. Die letzte Sonate auf dem „schon dem Tod geweihtem Klavier“, spielte Alexander Paik, der Sohn des Nam June Paik. Aus den „Klaviertrümmern“ sollten Kunstwerke entstehen. Diese wurden dann im November, unter tatkräftiger Hilfe Ihres Mannes, liebe Frau Roth, für einen wohltätigen Zweck versteigert. 

Meine Fotoausbeute ist nicht sehr gut. Viele Bilder sind verwischt. Herr Roth sah sehr, sehr viel besser aus, doch auf vielen Bildern kommt sein feines, leichtes humorvolles Lächeln oder Blinkern in den Augen zum Vorschein.

Mit herzlichen Grüßen und ganz guten Wünschen
Ihre
Barbara Stewen

 

bildbild

Evi und Klaus Widdig

bild

Johannes Zabel

Liebe Familie Roth, liebe "Angehörige" des Lebenswerkes von Fritz Roth,

mit Trauer habe ich den Tod von Fritz Roth vernommen, mit Bewegung habe ich seinen Leidensweg aus der Ferne verfolgt, mit An-Teilnahme habe ich mich selber mehr gespürt und wahrgenommen, mit Hoffnung konnte ich vernehmen, dass er anderen Menschen Hoffnung geben konnte und geben wird. Und alles bleibt: Trauer, Bewegung, An-Teilnahme und Hoffnung. Und das letzte/Letzte von ihm bleibt die Hoffnung, die er für andere - auch weiterhin - ausstrahlt.

Er konnte nicht mehr für sich hoffen, aber anderen hat er eine Hoffnung geschenkt: dass ein Ende kein "Ende" sein muß und das ein Ende kein Abbruch ist, sondern das Voll-Enden. Fritz Roth hat sein Weg vollendet und voll-endet. Er ist für sich gestorben, aber auch für alle gestorben. "Wer so stirbt, der stirbt wohl." Und wenn wir dieses Lied von Paul Gerhardt singen, dann spüren wir den Karfreitag in uns - aber im Bewusstsein,  dass zu Ostern die Auferstehung folgt.

Ich wünsche Ihnen, dass nach diesem "Karfreitag" der Ostersonntag folgt. Er war sich dessen sicher. Und die Karte, die ich gerade zu Weihnachten erhielt, steht in diesem Glauben. Die Karte, die alles von Tod bis Geburt umfasst, könnte nicht besser die Hoffnung zum Ausdruck bringen, die auch in bitterer Not noch vorhanden ist. In der Lesung des Philipperbriefes zum heutigen 3. Advent ("Gaudete" - Freuet euch) spricht Paulus aus dem Gefängnis heraus diese Worte "Freuet euch". Bei diesen Hoffnungs-Worten von Paulus aus dem Gefängnis dachte ich heute auch an Fritz Roth: Hoffnung in einer hoffnungslosen Situation.

Unser Lebenskreislauf geht von Geburt zum Tod. Fritz Roth hat nun den anderen Lebens-Kreislauf auch noch aufgezeigt - vom Tod zur Geburt: in seinem Sterben liegt die Geburt einer Hoffnung für andere. Wer kann das schon? Nur der, der berufen ist. Fritz Roth war von Gott berufen und wurde heimgerufen. Ein Ruf, der nicht verhallen wird.

Ich habe Fritz Roth zunächst über den BKU in Köln kennengelernt. Und dann war ich einige Male bei ihm und habe auch Vorträge gehalten. Wir kamen mehr ins Gespräch. Und bei meinen Beerdigungen dachte ich häufig an ihn und seine Arbeit. Und ich spürte, wie seine Arbeit für ihn nicht nur "Arbeit" war, sondern mehr - eine Erfüllung. Mehr geht nicht.

Wenn ich es schaffe, werde ich ihn gerne noch dort aufsuchen, wo er sich beheimatet fühlt - in seinem Unternehmen, in seiner Lebens-Kultur, die die Kultur des Sterbens als  e i n  Ausdruck des Lebens in sich integriert hat.

Mit "österlichen" Grüßen zu Weihnachten, die den Tod überwinden,
Pater Johannes


Helmut Zarges

Polizei bei Fritz Roth   –   Von ihm haben wir viel gelernt!

Der Bedarf war da. Die Fortbildungsstelle der Polizei in Bergisch Gladbach hat es vermutet. Man spricht nicht darüber. Aber jeder hat so seine Probleme damit. Und beruflich hat man oft damit zu tun. Man begegnet ihm bei ganz verschiedenen Einsätzen. Und dann muss man das auch noch den Angehörigen vermitteln: Einer aus der Familie ist plötzlich tot! „Überbringung einer Todesnachricht“, so heißt der Einsatz in der Polizeisprache.

1998 wurde der erste Seminartag angeboten unter Leitung der Polizeiseelsorge. Dann kamen auch Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger hinzu. Die Polizei kooperierte, suchte geeignete Räume und weitere Fachreferenten. Denn eines war klar geworden: Es geht nicht nur um polizeiliche Einsätze, um die Zusammenarbeit mit der neu entstandenen Notfallseelsorge. Es geht um jeden einzelnen, um die persönliche Erfahrung mit Tod, um die persönliche Einstellung zum Tod. Es geht um eine Haltung, um das Begreifen von Leben und Tod. Nur so können Extremsituationen persönlich gut verarbeitet werden. Nur so kann der Kontakt mit Angehörigen bei einer Todesbenachrichtigung gelingen.

Und so trafen sie sich erstmals im November 2000, der neue Polizeiseelsorger und der bekannte Bestatter und Trauerbegleiter aus Bergisch Gladbach. Ein gutes Konzept musste für solche Seminare mit der Polizei her. Und so kamen sie, ganz junge Polizistinnen und Polizisten, ältere gestandene Beamte mit reichlich Berufserfahrung und auch Führungskräfte des höheren Dienstes. Es sprach sich rund: Da kannst Du hingehen. Da lernst Du viel. Das ist kein Seminar für Feiglinge. Hier geht es um Leben und Tod. Hier ist Schluss mit Albernheiten und vollmundigen Sprüchen. Den Seminarleitern Fritz Roth und Helmut Zarges war klar: Nur wer sich mit seiner eigenen Endlichkeit und Sterbefähigkeit ernsthaft befasst hat, kann auch in Einsätzen angemessen und vertrauenswürdig agieren.

Fritz Roth war es eine Freude, die Polizistinnen und Polizisten in seinem Hause zu empfangen, sie durch den Pfad der Sehnsucht zu führen, ihnen seine eigene Einstellung zu vermitteln zu Tod, Trauer und Abschied nehmen. Und sie berichteten von ihren Erlebnissen und Erfahrungen, ihren Ängsten und Sehnsüchten und waren sehr froh, hier in seinem Hause offen und ehrlich den Tod begreifen zu lernen. Mehrmals im Jahr wurden seitdem Grund- und Aufbaukurse für die Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreis angeboten.

Keiner ahnte bei den ersten Begegnungen, dass auch die beiden Seminarleiter sich anfreundeten. Fritz war ein sehr angenehmer Mensch mit großer sozialer und kommunikativer Kompetenz. Ich habe mich von der ersten Begegnung an sehr wohl gefühlt in seiner Nähe, bei den Seminarvorbereitungen und bei der gemeinsamen Leitung. Wir haben uns gut ergänzt. Er mit den von seiner Botschaft beseelten und engagierten Beiträgen und Ermutigungen, ich als Polizeiseelsorger und Moderator, mehr den dienstlichen Belangen und Aspekten verpflichtet.

Und so kam die Polizei in diesen Jahren auf den Berg in sein Haus der Begegnung und hat viel von ihm gelernt. Und ich habe einen sehr liebenswürdigen und einmalig sachkundigen und kompetenten Bestatter kennen gelernt und wurde ein häufiger Besucher seiner Veranstaltungen. Danke, lieber Fritz.

Januar 2013,  Helmut Zarges,Katholischer Polizeiseelsorger für die Kreispolizeibehörde im Rheinisch-Bergischen Kreis von 1999 bis 2010

bild